Das ist die Webseite der Gruppe der Anonymen Alkoholiker in Zittau
15 Punkte, ...
15 Punkte, die ein Alkoholiker beachten sollte, wenn ihn der
Drang überfällt Alkohol zu trinken
Mache Dir
immer wieder von neuem klar, dass Du die Tatsache hinnehmen
musst, nur die Wahl zwischen zwei Möglichkeiten zu haben:
Entweder völlig betrunken und todunglücklich zu sein, oder
eben gerade ohne dieses kleine Glas Alkohol
auszukommen.
Sei zutiefst
dankbar, dass Du das große Glück gehabt hast,
herauszufinden, was mit Dir los ist ... ehe es zu spät
war.
Sei darauf
gefasst, dass Du - da es natürlich und unvermeidlich ist -
über eine gewisse Zeitspanne hinweg (und die kann recht
lange dauern) immer wieder neu überwinden musst:
Die
Dir qualvoll bewusste Begierde nach Alkohol,
den
plötzlich unwiderstehlichen Wunsch nach nur einem
einzigen Glas,
das
heftige Verlangen – nicht unbedingt nach dem
Alkohol selbst, sondern nach der sanften,
beruhigenden Wärme und inneren Glut, die Dich nach
ein oder zwei Gläschen erfüllt.
Denke daran,
dass Du die Perioden, da Du kein Verlangen nach Alkohol
hast nützen musst, um Deine Abwehrkräfte zu stärken - damit
Du eben nicht trinkst, wenn Dich die Versuchung
überfällt.
Entwirf und
erprobe einen täglichen Plan für Dein Denken und Handeln,
durch den Du die heutigen vierundzwanzig Stunden ohne zu
Trinken leben kannst – gleichgültig was Dich aus der
Fassung bringen oder wie stark das Verlangen sein
mag.
Erlaube Dir
auch nicht für den Bruchteil einer Sekunde zu denken: "Ist
es nicht eine Schande und schreiende Ungerechtigkeit, dass
gerade ich nicht trinken kann wie die anderen so genannten
normalen Menschen".
Gestatte Dir
auf keinen Fall, über das tatsächliche oder vielleicht auch
nur eingebildete Vergnügen zu sprechen oder nachzudenken,
dass Du früher beim Trinken empfunden hast.
Verbiete Dir
zu denken, dass ein oder zwei Glas Alkohol irgendeine
schlechte Lage verbessern oder wenigstens erleichtern
könnten. Denke stattdessen. "Ein Glas wird alles noch
schlechter machen: denn ein Glas bedeutet
Betrunkensein."
Bagatellisiere Deine
Lage. Stelle Dir vor, wie glücklich ein Blinder oder irgend
ein anderer schwer benachteiligter Mensch sein würde, wenn
er sein Problem durch nur ein kleines Glas Alkohol - das er
heute nicht trinkt - lösen könnte.
Trachte
danach zufrieden nüchtern zu werden, indem Du Dir
klarmachst:
Wie
gut es tut, Dich nicht mehr schämen, gedemütigt
fühlen und selbst verdammen zu müssen.
Wie
gut es tut, keine Angst mehr haben zu müssen vor
den Folgen einer gerade beendeten Trink-Periode
oder einer kommenden, der Du bisher noch niemals
entgehen konntest.
Wie
gut es tut, nicht mehr daran denken zu müssen, was
die Leute wohl von Dir denken und über Dich
tuscheln mögen, oder ihre mit Mitleid vermischte
Verachtung ertragen zu müssen.
Halte Dir
immer von neuem die positiven Folgen Deiner Nüchternheit
vor Augen wie z.B.:
Dass
Du fähig bist wieder normal zu essen und zu
schlafen - Dich beim Aufwachen darüber zu freuen,
dass Du lebst, dass Du gestern nüchtern warst und
das Vorrecht hast, heute nüchtern bleiben zu
dürfen.
Dass
Du fähig bist, allem, was das Leben Dir bringt, mit
Gelassenheit und Selbstachtung und im Vollbesitz
aller Deiner geistigen Kräfte zu begegnen.
Bemühe Dich
um hilfreiche Gedankenverbindungen:
Betrachte ein
Glas Alkohol als einzige Ursache all des Elends,
all der Schmach und der Demütigungen, die Du jemals
durchgemacht hast.
Betrachte ein
Glas Alkohol als die einzige Möglichkeit, durch die
Dir Dein neues Glück wieder geraubt werden
kann.
Erziehe Dich
zur Dankbarkeit!
Dankbar dafür,
dass Du für so wenig so viel bekommst.
Dankbar dafür,
dass Du - nur für das Nichttrinken eines einzigen
Glases Alkohol - so viel Glück einhandeln
kannst.
Dankbar dafür,
dass AA existiert und dass Du den Weg zu AA
gefunden hast, ehe es zu spät war.
Dankbar dafür,
dass Du nur alkoholkrank bist und nicht ein
unmoralischer und verkommener Schwächling, ein dem
Laster Verfallener oder gar Schwachsinniger
bist.
Dankbar dafür,
dass Du – da andere es geschafft haben - es auch so
weit bringen kannst, den Alkohol weder zu brauchen
noch zu entbehren - dass auch Du ohne ihn auskommen
kannst.
Bemühe Dich
anderen Alkoholikern zu helfen - und denke immer daran,
dass Du anderen am besten dadurch hilfst, dass Du selbst
nüchtern bleibst. Die wirksamste Arbeit im zwölften Schritt
ist Dein eigenes Beispiel.
Und vergiss
nie: Wenn Dir das Herz schwer ist, und Deine
Widerstandskraft erlahmt, und Unruhe Dich quält, dann
findest Du Trost und Beistand bei einem wahren Freund.
Diesen Freund hast Du in AA.